SAP Business ByDesign – Lohnfertigung im System praktisch umgesetzt

21.07.2016

Für viele produzierende Unternehmen ist es seit jeher ein Drahtseilakt zwischen Effizienz und Flexibilität zu balancieren. Fällt eine Maschine aus, müssen die Aufträge umdisponiert werden, um dennoch termingerecht liefern zu können.

Gerade in diesem Zusammenhang ist es von hoher Bedeutung, externe Kapazitäten und Expertisen in Betracht zu ziehen, falls die Eigenen dies nicht gewährleisten können. Wir sprechen hier von Outsourcing oder auch Lohnverarbeitung.

Somit wird ein externer Partner dafür engagiert, Aufgaben des Wertschöpfungsprozesses zu übernehmen, falls man kurzzeitig selbst nicht dazu in der Lage ist oder die Fertigung einzelner Produkte komplett abgegeben werden soll.

Dieser spezielle Fall aus dem Bereich der Produktion kann auch in SAP Business ByDesign umgesetzt werden.

1. Implementierung der Lohnverarbeitung in SAP Business ByDesign

Zum Zwecke der Lohnfertigung müssen einige Stammdaten angepasst werden, u.a. eine zusätzliche Betriebsstätte, die dem Produktionsstandort des Fremdfertigers entspricht. Hier kann unterschieden werden zwischen einem globalen Fremdfertigungsstandort für alle potentiellen Fremdfertiger oder für jeden einzelnen Fremdfertiger eine separate Betriebsstätte.

Abb. 1: In der folgenden Darstellung ist unser Hauptunternehmen die Almika GmbH, welche Produktionskapazitäten vom Standort BR Berlin des Fremdfertigers Innovat GmbH bezieht.

Diese Wahl beeinflusst allerdings auch die Einstellungen in:

• Materialien (für die die Planung, Logistik, Bewertung für die einzelnen Betriebsstätten eingestellt werden müssen).
• Produktionsstammdaten wie Stücklisten, Arbeitspläne, Produktionsmodelle und einzusetzenden Services mit verschiedenen Kostensätzen (je nachdem wie hoch der Kostensatz des Fremdfertigers für diese Dienstleistung ist).
• Transportzonen und Transportbeziehungen.

Um es einfach zu halten, wird der Produktionsprozess mit nur einem Vorgang versehen, sodass am Ende lediglich die Preisbewertung des fremdproduzierten Produktes bestimmt ist und einen korrekten Einfluss auf die Preisbewertung innerhalb des eigenen Unternehmens nimmt.

2. Prozessablauf eines Lohnfertigers mit SAP Business ByDesign

Prozessseitig läuft die Produktion eines Lohnfertigers mit SAP Business ByDesign genauso ab, wie die Produktion innerhalb eines Unternehmens, welches über mehrere Standorte verfügt.

Es wird ein Umlagerungsauftrag angestoßen, um die Einsatzmaterialien vom eigenen Standort an den Fremdfertigungsstandort zu senden. An diesem Standort wird die Ware eingebucht und mithilfe eines Produktionsvorschlages werden diese Einsatzmaterialien verwendet, um das Fertigprodukt zu produzieren.

Der eingesetzte Service im Produktionsvorgang sorgt für den Preiszuschlag. Nach erfolgter Produktion wird das Fertigprodukt wieder an den eigenen Standort per Umlagerungsauftrag zurückgesendet und steht nach der Wareneingangsbuchung zur Verfügung.

Alternativ hierzu kann der Fremdfertiger als Lieferant agieren, sodass der Standort nicht per Umlagerung bedient wird, sondern über Bestellungen und Kundenaufträge. Hier muss allerdings die Preiseingabe in der Bestellung auf Null gesetzt werden während eine Rechnung nicht erwartet wird. Im Kundenauftrag wird die produzierte Position sowie der Service mit dem jeweiligen Aufwand ausgewählt.

Ebenso kann dieser Prozess analog angewendet werden, wenn das eigene Unternehmen selbst als Fremdfertiger agiert. Dafür sind weniger Stammdaten zu pflegen, da nur entsprechende Produktionsmodelle geschaffen werden müssen.

Gerade für Produktionsunternehmen zeigen sich in diesen Ansätzen erhebliche Potenziale, um ihre Prozesse realitätsgetreu abzubilden und dementsprechend finanzbuchhalterisch nachzuverfolgen.

Sie haben Fragen zum Thema SAP Business ByDesign? Gerne stehen Ihnen unsere international erfahrenen SAP Business ByDesign-Berater mit Rat und Tat zur Seite!