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Harmonisierung von Kontenplänen bei Tochtergesellschaften

09.10.2018

Wenn Sie ein Konzern sind und mehrere Tochtergesellschaften in unterschiedlichen Ländern haben, sind Sie oftmals dazu verpflichtet ein einheitliches Reporting zur Verfügung zu stellen. Meistens ist es so, dass jede Tochtergesellschaft einen eigenen länderspezifischen Kontenplan hat, wodurch es das Zuordnen der länderspezifischen Sachkonten nicht einfach ist. Um ein einheitliches Reporting aufzustellen, indem alle länderspezifische Sachkonten in Sachkonten der Konzern-Berichtsstruktur einfließen bzw. mit diesen gematched sind gibt es drei Optionen.

Option 1:

Mehrere Kontenpläne und ein Rechnungslegungswerk pro Kontenplan bzw. Land.

Vorteile: Länder sind durch unterschiedliche Kontenpläne und Rechnungslegungswerke klar voneinander getrennt. Materialbewertung sowie Anlagenbewertung kann separat pro Rechnungslegungswerk und unterschiedlich zu diesen bestimmt werden.

Nachteile: Viel Pflegeaufwand durch Arbeiten in mehreren Kontenplänen und erforderliche Einstellungen für das Matching zwischen den Kontenplänen sowie Hinterlegung der Buchungslogik pro Kontenplan. Materialbewertung sowie Anlagenbewertung muss pro Rechnungslegungswerk gepflegt werden und führt zu Fehleranfälligkeit.

Option 2:

Ein Kontenplan und mehrere Rechnungslegungswerke (pro Land).

Vorteile: Mehrfaches Pflegen in unterschiedlichen Kontenplänen und Einrichtung eines Matchings zwischen den Kontenplänen entfällt.

Nachteile: Nutzung nur bei Vorhandensein eines einheitlichen Konzernkontenplans möglich bzw. sinnvoll. (Bei Ländern mit lokalen Pflichtkontenplan ist ein zweiter Kontenplan notwendig).

Option 3:

Ein Kontenplan und ein Rechnungslegungswerk.

Die Anforderung wird mittels Berichtsstrukturen gelöst.
Jede Konzernberichtsposition wird ein oder mehrere Sachkonten aus dem länderspezifischen Kontenplan zugeordnet. Die Konzernberichtspositionen sind fest vorgeben und alle länderspezifischen Sachkonten werden in dieser Struktur un- tergebracht.

Vorteile: Dadurch ist das mehrfache Pflegen von Stammdaten überflüssig. Stammdaten müssen nur noch für ein einziges Rechnungslegungswerk gepflegt werden. Die Pflege von mehreren Kontenplänen entfällt ebenfalls und die Zuordnung zwischen Konzern- und länderspezifischen Sachkonten fällt erheblich leichter.

Nachteile: Nur nutzbar, wenn im SAP nach einem Rechnungslegungswerk bewertet werden soll. Material- und Anlagenbewertung wird nicht nach Rechnungslegungswerk separiert. Keine Details auf Sachkontenebene zu Konzernsachkonten erkennbar. Reporting erfolgt nur auf Sachkontenebene bezogen auf den Konzern und nicht transaktionsbezogen.

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